Alles wie immer? Gedanken zum Jahresende

Ein turbulentes Jahr neigt sich dem Ende zu. Russlands Überfall auf die Ukraine, auf- und absteigende Corona-Wellen, Klimakrise, wirtschaftliche Engpässe und Unsicherheiten rund um den Globus prägen dieses Jahr. Fake-News verzerren die Berichterstattung und irritieren die Menschen. Eigentlich ist nichts mehr wie zuvor. Die gewohnte Weltordnung scheint Kopf zu stehen. Wir alle machen uns mehr oder weniger Gedanken, wie es weitergehen soll. Vor allem, weil brauchbare Lösungen für die aktuellen Krisen nicht in Sicht sind.

Unsichere Zeiten

Die Unabwägbarkeiten treffen auch unsere Branche. Kommunikation und PR wird zwar mehr denn je benötigt, um sich mit einem klaren Profil am zunehmend unübersichtlichen Markt zu positionieren, die Unternehmen sind aber zögerlich bei Entscheidungen und Budgets. Kaum jemand will in unsicheren Zeiten in den Marketingtopf greifen – es wird eher gespart. Die Pandemie hat ihr übriges getan. Dienstleister wie Event-Agenturen dümpeln zwischen Arbeitslosigkeit und vereinzelten Aufträgen am Rande des Existenzminimums. Für kleine, spezialisierte Dienstleister bedeutet das Zusperren. Die weiteren kurz- bis mittelfristigen Aussichten sind auch nicht besonders vielversprechend.

Falsche Prediger am Vormarsch

Betrachtet man die globale Berichterstattung, so fällt vor allem die steigende Zahl an Fake News und politisch gesteuerter Zensur auf. Speziell die sozialen Medien bieten ein optimales Biotop zur Verbreitung von Falschmeldungen, verfälschten Tatsachen und politischer Propaganda. Die Urheber, aber auch Nutzer dieser gefakten Meldungen, bleiben oft anonym. Trotzdem, oder gerade deswegen, verbreiten sich falsche Inhalte in den dafür empfänglichen Communities rasend schnell. Social Media ist also Fluch und Segen zugleich. Hier kann man Menschen relativ einfach erreichen und begeistern – wofür auch immer.

Marktkonzentration

Am Medienmarkt setzt sich der Trend zu Konzentration und Online-Medien weiter fort. Kleine Verlage haben schlechte Zukunftsaussichten. Die großen Medienunternehmen stehen wirtschaftlich deutlich besser da, dank Quersubventionen, skalierbaren Kosten und Marktmacht. Redaktion und Anzeigenverkauf wachsen noch stärker zusammen. Speziell in den – für uns als Technologie-PR-Agentur besonders wichtigen – Fachmedien läuft die Berichterstattung oft nur mehr über die Anzeigenabteilung. Dem entsprechend sind Unternehmen gut beraten, beim Budget für PR auch gleich Inserate einzuplanen. Geblieben ist, erfreulicherweise, der hohe journalistische Anspruch der Qualitätsmedien. Gutes Storytelling ist dabei nach wie vor der Schlüssel zu Präsenz in den Medien.

Silberstreif am Himmel

Trotz aller Widrigkeiten hat das abgelaufene Jahr auch erfreuliche Aspekte zu bieten. Unsere Agentur konnte das Jahr mit Erfolg abschließen und ein respektables Betriebsergebnis erzielen. Das freut umso mehr, als die Voraussetzungen am Markt alles andere als förderlich waren (und sind). Um sich auf dem erwirtschafteten Polster auszuruhen, bleibt aber eine Zeit. Die Konkurrenz schläft nicht und die Akquise neuer Aufträge und Kunden ist herausfordernder denn je. Was bleibt, ist die Hoffnung auf ruhigere Zeiten. Oder wie es so schön heißt: Alles wird gut ?