Kriegerische Konflikte wie der Überfall Russlands auf die Ukraine offenbaren einmal mehr die dunklen Seiten der Kommunikation. Desinformation und Propaganda zählen zum Standardprogramm der Konfliktparteien. Die russische Führung hat dieses System der gezielten Falschinformation seit der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim ständig ausgebaut. Im Fall des Ukrainekonflikts lautet die Erzählung Moskaus, dass man in der Ukraine Nazis bekämpfen müsse und der russische Angriff nur zur Selbstverteidigung diene.
Informationskrieg in Sozialen Medien
Wesentliche Kanäle dieser Propaganda finden sich im Internet – vor allem in den sozialen Medien. Dort werden Fakten und Fotos manipuliert und Falschinformationen oft über „Info-Portale“ geteilt, die seriös erscheinen, in Wahrheit aber von Russland gesteuert sind. Wenn ein solcher Beitrag dann tausendfach geteilt wird, entsteht eine „Scheinöffentlichkeit“. Die Nutzer glauben, dass diese Meinung eine weit verbreitete Ansicht sei. Ein ähnliches System kann man bei allen Fake-News – etwa auch beim Thema Corona – beobachten.
EU gegen Desinformation
Nach dem russischen Einmarsch auf der Krim wurde im März 2015 in Brüssel eine strategische Kommunikationsinitiative gestartet, die der politisch gesteuerten Desinformation in Zukunft begegnen sollte. Dazu gehört die Kampagne „EU vs Disinformation“, die darauf abzielt, aus Russland verbreitete Falschinformationen aufzudecken und zu widerlegen. Dabei werden mithilfe von Datenanalyse- und Medienüberwachungsdiensten in 15 Sprachen die im Internet kursierenden Fake News aufgespürt.
Propagandakanäle ausgesetzt
Um der Desinformation entgegenzuwirken, hat die Europäische Union gezielte Sanktionen gegen die Manipulationskanäle „Sputnik“ und „RT“ der russischen Regierung verhängt. Die EU-weite Tätigkeit der beiden Sender wurde umgehend ausgesetzt, bis die Angriffe gegen die Ukraine ein Ende haben und Russland seine Propaganda und Manipulationen gegen die EU und ihre Mitgliedstaaten einstellt. Diese außergewöhnlichen, befristeten Maßnahmen sind weder Zensur noch grundsätzliches Verbot, sondern achten die Grundrechte und beschränken sie nur verhältnismäßig im Rahmen der gesetzlichen Sanktionsregelung.
Fake News bekämpfen
Wie wichtig die Kampagne „EU vs Disinformation“ der EU ist und wie viel Handlungsbedarf besteht, zeigen die jüngsten prorussischen Proteste in Deutschland. Diese zeigen einmal mehr auf, wie wichtig es ist, die Medienkompetenz der Menschen und ein kritisches Hinterfragen von Informationen zu stärken. Das gilt vor allem auch für Social-Media-Plattformen wie Facebook und Twitter, die deutlicher und entschlossener gegen Fake News auftreten sollten. Meinungsfreiheit ist wichtig, wenn aber durch gezielte Desinformation Menschenleben auf dem Spiel stehen, darf es keine Toleranz geben.
Verantwortung übernehmen
Wir selbst können durch kritischen Medienkonsum Verantwortung übernehmen. Dazu gehört auch der Bildungsauftrag, unseren Kindern zu lernen, wie man zwischen geeigneten Informationen und Fake News unterscheidet. In der PR-Agentur ist die Recherche unser wesentliches Werkzeug dafür. Wir setzen uns täglich die Brille der Journalisten auf, hinterfragen Inhalte und prüfen sie auf Ihren Wahrheitsgehalt, um transparenten Content für unsere Kunden zu erstellen. Wer kritisch liest, übernimmt Verantwortung.