Alle Zeichen stehen auf Veränderung, ob wir unser politisches, wirtschaftliches, soziales oder ökologisches Umfeld betrachten. Diese Megatrends bestimmen natürlich auch das PR-Geschäft. 2025 wird ein Jahr der Herausforderungen, aber auch der Chancen. Die Trends zeigen, dass Technologien wie KI, Krisenkommunikation und authentische, wertschätzende Beziehungen zu Redaktionen und Stakeholdern immer mehr in den Fokus rücken. Nicht zuletzt gilt es mehr denn je, auf klare Positionierung, relevante Inhalte und zielführende Strategien zu setzen, um sich in der angespannten Marktsituation behaupten zu können. Proaktive Kommunikation ist einmal mehr der Schlüssel zum Erfolg.
Hier nun die wichtigsten PR-Trends 2025:
1. Smarte KI-Assistenten
Künstliche Intelligenz hat in vielen Bereichen längst Einzug gehalten. In der PR kann KI vor allem Prozesse optimieren – von der Medienbeobachtung über die Content-Erstellung bis hin zur Analyse. KI-Tools helfen maßgeblich, Aufwand zu sparen und die Effizienz zu steigern. Intelligente Anwendungen ermöglichen vielfältige Einsatzmöglichkeiten wie automatisierte Texterstellung, Medienbeobachtung und -analyse, personalisierte Kommunikation sowie die Visualisierung von Daten. Laut einer aktuellen Studie von Cision nutzen bereits 28 Prozent der Journalisten KI zur Recherche und Ideenfindung. Weitere 19 Prozent lassen sich bei der Erstellung von Inhalten von intelligenten Anwendungen unterstützen. Dennoch bleiben menschliche Kreativität, Empathie und Urteilsvermögen der PR-Profis für eine authentische und wirkungsvolle Kommunikation unverzichtbar. Auch für Unternehmen schaffen intelligente Tools mehr freie Kapazitäten für strategische Aufgaben und den persönlichen Austausch mit Medienvertretern.
2. Für Krisen gewappnet
In Zeiten multipler Krisen kommt der Kommunikationsabteilung eine besondere Bedeutung zu. Unternehmen sollten ihre Krisenstrategien regelmäßig überprüfen und anpassen, um auf Entwicklungen wie wirtschaftliche Schieflagen, Klimawandel oder konjunkturelle Einbrüche angemessen reagieren zu können. Eine klare Positionierung spielt dabei eine zentrale Rolle: Unternehmen, die klare Werte vertreten und sich in der Öffentlichkeit glaubwürdig positionieren, können in Krisenzeiten Vertrauen aufbauen. In Zeiten zunehmender politischer Propaganda und Fake News im Netz ist der Erhalt der Glaubwürdigkeit eine der größten Herausforderungen. Für PR-Agenturen ist es daher notwendig, nicht nur alle relevanten Kommunikationskanäle, sondern auch das Markt- und Wettbewerbsumfeld sowie Entwicklungen und Trends zu beobachten, um potenzielle Krisen frühzeitig zu erkennen. Mit Methoden wie Agenda Surfing und Newsjacking lassen sich aktuelle Themen frühzeitig aufspüren und mit eigenen Inhalten bespielen.
3. Integriert kommunizieren
Dieser Trend ist nicht neu, rückt aber immer mehr in den Fokus der PR-Verantwortlichen. Denn die richtigen Kanäle mit spannenden Inhalten zu bespielen, stellt viele Unternehmen immer noch vor große Herausforderungen. Durch die fortschreitende Digitalisierung steigt die Zahl der relevanten Kommunikationskanäle und Touchpoints. Gefragt sind daher ganzheitliche PR-Strategien, die eine konsistente Kommunikationslinie über alle relevanten Kanäle hinweg sicherstellen. Für B2B-Unternehmen ist daher ein integrierter Kommunikationsansatz das Mittel der Wahl, der PR und Marketing integriert und im Sinne von Content Marketing das Beste aus beiden Welten vereint. Für Unternehmen ist es wichtig, ihre Kommunikationsaufgaben an einer zentralen Stelle zu bündeln. Übergreifende Strategien wie gemeinsame Kampagnenplanung oder Storytelling über verschiedene Kanäle unterstreichen diesen Ansatz. Ziel ist es dabei immer, Inhalte bereitzustellen, die den Zielgruppen einen echten Mehrwert bieten und das Unternehmen als vertrauenswürdigen Akteur präsentieren.
4. Glaubwürdigkeit und Wertschätzung
Was wie eine Selbstverständlichkeit klingt, kommt tatsächlich in vielen Bereichen immer mehr abhanden. In punkto Glaubwürdigkeit, Wertschätzung und Respekt gehen nicht nur die Politik, sondern auch die sozialen Medien mit schlechtem Beispiel voran. Daher sollten gerade in Zeiten von Informationsüberflutung, Schmutzkübelkampagnen und Falschmeldungen besonderer Wert auf persönliche, wertschätzende Kontakte zu Pressevertretern gelegt werden. Auch wenn Budgets knapp werden und Ressourcen begrenzt sind: Wer der Wert und die Wirkung der Kommunikationsarbeit nicht schätzt, schadet dem eigenen Geschäft und der Reputation. Umgekehrt führt mangelnde Wertschätzung von Redaktionen und Medien dazu, dass die Qualität dieser Medien leidet. Laut dem Cision-Report sind 41 Prozent der Journalisten damit beschäftigt, ihre Glaubwürdigkeit als vertrauenswürdige Nachrichtenquelle beizubehalten, bei gleichzeitigem Ressourcen- und Personalmangel sowie Konkurrenz durch digitale Kanäle und Social Media. Medien und Journalisten müssen daher als Partner gesehen und wertgeschätzt werden. Dazu gehört auch, sie mit relevanten, nicht-werblichen Informationen zu versorgen und entsprechende Mediabudgets einzuplanen.
5. Influencer und B2B Social Media
Auch wenn Influencer in der Regel im Consumer-Bereich tätig sind, werden sie als Fachexperten zunehmend auch im B2B-Markt relevant. Da Kaufentscheidungen hier deutlich länger dauern und von Fakten und Rationalität bestimmt sind, stehen bei B2B-Influencern Expertenwissen, Authentizität und Engagement im Vordergrund. Die Zusammenarbeit mit solchen Experten kann helfen, authentische und glaubwürdige Botschaften oder Expertenmeinungen zu lancieren und neue Zielgruppen zu erschließen. Der Cision-Report zeigt, dass 28 Prozent der Journalisten Influencer als Konkurrenten um Aufmerksamkeit sehen, was die Bedeutung dieser Strategie bestätigt. Neben Fachexperten können aber auch Referenzkunden, Geschäftspartner und Mitarbeiter als Influencer fungieren. So haben Case Studies und Projektberichte nach wie vor einen hohen Stellenwert im PR-Themenmix.
Fazit
Die PR-Trends für das Jahr 2025 setzen auf den aktuellen Megatrends auf. Im Fokus stehen einmal mehr innovativen Technologien, Resilienz und Krisenkommunikation, Authentizität und wertschätzende Beziehungen zu Redaktionen und Stakeholdern. Eine effiziente Kommunikationsstrategie sollte klare Positionierungen, relevante Inhalte und hohe Wertschätzung für Medien und Zielgruppen umfassen, um Aufmerksamkeit und Glaubwürdigkeit zu erzielen. Dieser Aspekt ist gerade in turbulenten Zeiten wichtiger denn je.