Kommunikation und Krisenzeiten

Die Corona-Pandemie hat unser Leben auf den Kopf gestellt. Einschränkungen in vielen Bereichen, soziale Isolation, aber auch Arbeitslosigkeit haben große Herausforderungen geschaffen. Auch die Art und Weise, wie Unternehmen, aber auch Privatpersonen kommunizieren, hat deutliche Veränderungen erfahren.

Neue Arbeitswelten

Gewohnte Grußformen wie höfliches Händeschütteln wurden von seltsam anmutenden Ersatzgesten wie dem „Ellbogenkick“ oder der „Namasté-Verbeugung“ abgelöst. Videokonferenzen und Tools wie Teams und Zoom sind die neue Art, um sich mit Kollegen, Kunden und Freunden zu unterhalten. Zudem ist das Arbeiten im Homeoffice Teil der neuen Normalität. Viele haben damit gute Erfahrungen gemacht, womit sich das Arbeiten von zu Hause fest in der Arbeitswelt verankert hat. Andererseits ist die interne Kommunikation mehr gefordert denn je. Wenn der regelmäßige persönliche Kontakt zu den Mitarbeitern nicht möglich ist, muss das Management geeignete Strategien und Kanäle finden. In der Praxis haben sich Videocalls, Mailings und das Intranet als gute Alternativen bewährt.

Fake News boomen

In Krisenzeiten hat aber auch die Desinformation Hochkonjunktur. Falsche Informationen rund um Covid-19 begegnen uns auf allen möglichen Kanälen, vor allem aber über soziale Medien wie Youtube oder den Whatsapp-Messenger. Ob Verschwörungstheorien, alternative medizinische Erklärungen des Virus oder obskure Gesundheitstipps, angebliche verschleierte Aktionen des Staates oder gefälschte Augenzeugenberichte: Krisen sind ein hervorragendes Biotop für Fake-Meldungen. Selbst die WHO stellte fest, dass sich Falschinformationen schneller ausbreiten als das Virus selbst. Dabei reicht es oft, die Headline zu googeln, um Fake-Nachrichten zu enttarnen. Oder man liest auf den Debunking-Plattformen Mimikama bzw. Correctiv nach.

Learnings aus der Krise

Die Coronakrise hat viel bewegt – vor allem in der digitalen Transformation. Unternehmen, die ihr Geschäftsmodell ändern und z.B. in kürzester Zeit dringend benötigte Schutzmasken fertigen, oder auf E-Commerce umsteigen und einen Webshop aufbauen, belegen den Wandel. Es hat sich gezeigt, dass Home-Working tatsächlich großflächig funktionieren kann. Unternehmen haben aber die Erfahrung gemacht, dass technische Voraussetzungen fehlen, digitale Defizite bestehen und viele Prozesse noch nicht zukunftstauglich sind. Selbstorganisation, Eigenverantwortung und Motivation der Mitarbeiter haben sich als wichtige Komponenten herauskristallisiert. Das Kommunikationsverhalten hat sich definitiv verändert. Heute sind wir mehr denn je online, mit allen Vor- und Nachteilen.

 

5 Tipps für die interne Krisenkommunikation

 

1. Vorbereitung ist alles.

Ankündigungen ziehen meist Fragen nach sich. Dafür sollte man die richtigen Antworten parat haben.

 

2. Vertrauen aufbauen.

Offene und ehrliche Kommunikation mit den Mitarbeitern schafft Vertrauen.

 

3. Transparenz zählt.

Wenn Informationen zurückgehalten werden, entsteht Unsicherheit und Angst.

 

4. Der richtige Zeitpunkt.

Richtiges Timing ist entscheidend, um Mitarbeiter rechtzeitig zu informieren und Sicherheit zu schaffen.

 

5. Planung.

Ein Kommunikationsplan legt klar fest, was, wann und wie kommuniziert wird und wer wofür verantwortlich ist.